Carl Albert Loosli äussert sich bereits kurz nach 1900 pointiert und – wie sich im Nachhinein erwiesen hat – weitsichtig zu Schul- und Erziehungsfragen. So tritt er entschieden gegen Strafen in der Schule ein und verlangt Gleichberechtigung der Mädchen und Knaben im Unterricht. Seiner Zeit weit voraus ist Loosli auch, weil er das Instrument der ‚Inneren Differenzierung’ propagiert und weil er damit nicht in einer unfruchtbaren Diskussion um Unterrichtsformen stecken bleibt. Mit seinen Ideen könnte man Loosli als engagierten, aber nicht euphorischen Reformpädagogen bezeichnen.
Mit der Schule – genauer: mit Schul-Sachen, Gegenständen aus Schule und Unterricht – befasst sich das gleichnamige Buch, das im August 2021 von Hans-Ulrich Grunder und Pia Läderach herausgegeben worden ist. Die 25 Autorinnen und Autoren portraitieren in ihren Beiträgen neununddreissig dieser «Schul-Sachen» und illustrieren damit die didaktische und unterrichtsmethodische Vielfalt, die den Unterricht über Jahrzehnte geprägt hat. Carl Albert Loosli würde sich über diese Vielfalt freuen.
«Schul-Sachen» (116 Seiten, Fr. 25.00) kann beim Schulmuseum Bern (info@schulmuseumbern.ch; www.schulmuseumbern.ch) bezogen werden.